Hallig Südfall - die Glocke von Rungholt und Vogelschwärme, in jedem siebten Jahr soll die Glocke von Rungholt, der versunkenden Stadt in der Johannisnacht erklingen - aber nur für Sonntagskinder hörbar.
Die Hallig liegt dort, wo zu Zeiten der verstärkten Besiedlung der Marschlandschaft der friesischen Uthlande im 8. und 9. Jahrhundert der Strand lag, eine mehr oder minder zusammenhängende, von vielen Wasserläufen durchzogenen Marsch und Moorland-schaft.In dieser Landschaft entstand später die Stadt Rungholt mit einem bescheidenen Hafen, von dem aus allerdings weitreichende Handelsbeziehungen unterhalten wurden. Gehandelt haben die Friesen vor allem mit Salz, das ihnen zu einem gewissen Reichtum verhalf und mit Vieh. Mit steigenden Meeresspiegel geriet der Strand immer mehr in den Einfluss von zwei Seegatten, dem Falltief und dem Heverstrom. 1362 konnte das Falltief in die Landschaft eindringen, und Rungholt wurde zerstört. Aber auch nach dieser Flut wuchsen die Landflächen wieder heran, und Südfall konnte erneut besiedelt werden und hatte 1711 sogar einen Krog. Allerdings war das Leben damals sehr dürftig und der Lebensunterhalt wurde teilweise durch Strandraub und Plünderung der gestrandeten Schiffe bestritten. Verbliebende Seeleute wurden einfach erschlagen.
1807 war die Hallig 233 ha groß, bei der Jahrhundertflut am 3. und 4. Februar 1825 wurden alle auf der Hallig verbliebenen Bewohner getötet. Aber auch nach dieser Flut wurde das Halligland wieder neu besiedelt, da die Halligbauern auch eine Funktion als Lotsen für die nach Husum fahrenden Schiffe hatten. Die Eigentümer wechselten häufig. 1910 erwarb die Halliggräfin Diana von Reventlow - Chriminil Südfall und lebte dort bis zu ihrem Tod im Alter von 91 Jahren.
Heute gehört die Hallig dem Staat, die Hallig ist 56 ha groß und hat eine wichtige Funktion im Küstenschutz, dient als Wellenbrecher für die Insel Nordstrand und
gehört zur Schutzzone 1 des Nationalparks. Der größte Teil darf nicht betreten werden, und nur geführte Gruppen dürfen auf die Hallig. Ein Halligwart sorgt auf der Hallig für den Natur- und Küstenschutz. Erreicht werden kann die Hallig zu Fuß oder mit einem Pferdegespann. Wir waren angemeldet und sind mit 82 Personen auf der Hallig mit den Pferdegespannen durch das ablaufende Wasser gefahren. Die Besucherzahl ist streng limitiert, um die Vögel nicht zu stören. Noch heute gibt es 20 bis 30 mal Landunter auf der Hallig.
Nach dem Halligbesuch fuhren wir durch die Köge Nordfrieslands, 176 Köge gibt es an der Westküste die bekanntesten sind die Reußenköge, der Sönke Nissenkoog usw. Ein schöner Tag, mit vielen Eindrücken und Sonne pur.