Gut Blumendorf, Foto von Hanne Lux
Im Mai besuchte der Bürgerverein Heide die Stadt Bad Oldesloe und Blumendorf. Wir waren überrascht wie gediegen die kleine Stadt mit ausschliesslich privat geführten Geschäften sich uns präsentierte. Auf einer Führung durch die Altstadt von Bad Oldesloe sahen wir viele alte schmucke Gebäude, die von früherem Reichtum zeugen.
Eine ehemalige Saline ist heute vollständig aus dem Stadtbild von Bad Oldesloe verschwunden. Ursprünglich wurde sie in der Niederung der Beste angelegt, wo salzhaltige Quellen die Anlage eines Salzwerkes begünstigten. Im 18. Jahrhundert beschäftigte die Saline viele Menschen. Sieder und Gradierer, die für fachgerechte Salzproduktion verantwortlich waren, aber auch Schmiede, Böttcher, Zimmerleute, Fuhrleute, Schreiber, Nachtwächter und viele Arbeiter. Im Sommer waren bis zu 200 Menschen darunter Frauen und Kinder zum Torfstechen angestellt. Die Leitung des Betriebes hatte ein Salineninspektor inne. Doch erst durch den "Mühlenarm" der Trave entstand im Mittelalter eine von beiden Flüssen eingerahmte Insel. Hier auf dieser Innenstadtinsel und um sie herum, hat sich das lebendige, geschäftliche und kulturelle Zentrum – so wie es die heute rund 25.000 Oldesloer*innen kennen – entwickelt.
Unser nächstes Ziel war Blumendorf mit dem Schloß Blumendorf. Es ist genau genommen kein Schloß, aber das tut seiner Würde und Schönheit keinen Abbruch. Baron Martin Freiherr von Jenisch, Eigentümer des Gutes Blumendorf mit 950 ha begrüßte uns und wir bekamen eine Führung vom Feinsten. Das ganze Anwesen ist sehr gepflegt. Die ehemalige Stellmacherei wird heute für Festlichkeiten vermietet. 1755 wurde der zweigeschossige Backsteinbreitbau fertiggestellt. 1765 entstand der Rokokosaal, in dem Konzerte stattfinden. Aus dieser Zeit stammen auch die beiden pavillonartigen Torgebäude am Parkeingang. Älter jedoch, nämlich aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, sind die beiden lang gestreckten Fachwerkscheunen auf dem Gelände. 1827 ging das Gut an Martin Johann von Jenisch der damit Gut Blumendorf und Gut Altfresenburg nach fast 200 Jahren wieder in einer Hand vereinte und dessen Familie noch heute beide Güter besitzt. Alte Werte sind dem heutigen Besitzer sehr wichtig – er möchte sie erhalten. Die große Maschinenhalle ist mit einem riesigen Maschinenpark bestückt – diese Maschinen werden für beide Güter eingesetzt. Angebaut wird Raps und eine eigene Bio Gasanlage ist auch vorhanden. Ungefähr 2000 ha werden bewirtschaftet. Im zweiten Weltkrieg war das Gut Blumental ein Krankenhaus und später auch ein Internat. Heute lebt die Familie selbst in dem Herrenhaus. Baron von Jenisch ist es wichtig: Ein Gutsbetrieb hat seine Verantwortung und sollte nachfolgenden Generationen als Beispiel dienen, wie so etwas gewachsen ist.
Die Fotos wurde dem Bürgerverein von Hanne Lux, Edda Wächter und Annelie Green zur Verfügung gestellt.